Kurbelfutter

300 Kilometer Brevet der Randonneurs Austria im April 2021

  1. 24.04.2021 Zeitpunkt
  2. 309 km Distanz
  3. 2.700 hm Höhengewinn
  4. 16 h 15 m Gesamtzeit
  5. 13 h 55 m Fahrzeit
  6. 1 – 16 °C Temperatur
  7. durchgehend Sonnenschein Wetter

Treffpunkt um 06:30 Uhr am Badeparkplatz in Loibichl am Mondsee. Am Start sind wieder Johann, Leo, Jürgen, David und ich. Heute fühlt es sich sogar noch kälter an, als vor zwei Wochen beim Start zum 200er Brevet. Räder zusammenbauen, Fußwärmer aufkleben, alles vorbereiten und so lange wie möglich noch warm eingepackt bleiben. Ich mache noch von jedem ein Starterfoto und dann machen wir uns auf. Bewegung ist das Beste was wir bei der Kälte tun können.

Start um Punkt 07:00 Uhr. Die Brevetkarten hat Jürgen zwar schon vorab geholt, aber unser erster Kontrollstopp ist dennoch wieder die Tankstelle in Oberwang.

Johann als Kapitän lässt die Karten stempeln und dann geht es auch direkt weiter, wir haben schließlich noch gute 300km vor uns. Das klingt ziemlich absurd wenn man das zum ersten Mal macht.

Wir fahren direkt weiter Richtung St. Georgen, brettern mit einem Schnitt irgendwo zwischen 25 und 30kmh dahin. Ein kurzer, ungeplanter Zwischenstop weil mir die Kette rausfliegt. Meine Wilde Hilde muss sich erst noch aufwärmen und an das flotte Tempo gewöhnen, aber zum Glück bleibt das der einzige mechanische Zwischenfall heute.

Nach St. Georgen steuern wir auf den Attersee zu und fahren ihn auch ein ganzes Stück entlang nordwärts, eine schöne Strecke bei der ich mein neues GoPro Setup am Lenker direkt mal ausprobiere.

Wir lassen den Attersee hinter uns und fahren einen Großteil der Strecke vom 200er Brevet vor zwei Wochen in die entgegengesetzte Richtung nach Haid. Zwischendrin meine erste Pinkelpause im Wald, wo sich meine Rapha Cargoshort als sehr praktisch erweist. Ein kleiner Exkurs dazu: Seitdem wir immer längere Strecken zurücklegen habe ich mich mit dem Thema Radhose näher auseinandergesetzt, denn als Frau ist das ziemlich umständlich wenn man mit Bibshort unterwegs ist und sich dann für eine Pinkelpause quasi komplett aus- und wieder anziehen muss. Das ist mir persönlich zu lästig geworden, also habe ich mich nach einer Hose ohne Träger umgesehen, die aber einen möglichst hohen Bund hat. Ich habe in der Vergangenheit schon Radhosen ohne Träger gehabt, habe aber immer die Erfahrung gemacht, dass der Bund bei längeren Fahrten sehr unangenehm in die Hüften quetscht. Außerdem bin ich ein großer Fan von den sogenannten “Cargo” Radhosen seitdem ich die das erste Mal gesehen habe. Die Idee erscheint mir für lange Strecken als äußerst praktisch. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe nach solchen Hosen recherchiert und mich dazu entschlossen die Damenvariante der Core Serie von Rapha auszuprobieren. An und für sich bin ich überglücklich mit der Entscheidung, der Bund sitzt super angenehm und schneidet nichts ein und die Taschen nutze ich regelmäßig. Mein einziges Problemchen ist im Moment noch (ich werde es auf der heutigen Tour noch deutlich zu spüren bekommen) dass in Kombination mit meinem Standard-Cube-Sattel nach etwa 200km mein Po an den Punkten wo die Sitzknochen aufliegen wund wird. Das kann an der Hose liegen, das kann am Sattel liegen, das kann an beidem liegen. Jedenfalls ist das ein im wahrsten Sinne des Wortes wunder Punkt, an dem ich noch optimieren muss. Ende des Exkurs.

Unser nächster Kontrollpunkt ist wieder bei einer Tankstelle in Stadl-Paura. Johann stempelt die Karten während wir zwei Polizeibeamten zusehen wie sie ihr Auto in der Waschanlage wieder wie neu werden lassen. Leo macht noch einen kurzen Abstecher zu einer Reitveranstaltung die ganz in der Nähe der Kontrollstelle ist, wo seine Tochter bei einem Turnier mitmacht. Aber er ist schnell wieder zurück, denn es ist viel los und man kommt auch nicht wirklich hin.

Den Beinen geht es heute gut, es fühlt sich allerdings deutlich frischer an als vor zwei Wochen. Aber ich bin überglücklich dass wir wieder einmal strahlenden Sonnenschein erwischen, denn die letzten Tage vor unserem Start sahen wettertechnisch noch ganz anders aus. Typisches Aprilwetter mit Schnee, Sonne, Regen.

So gehen die ersten 100km eigentlich ganz gut und schnell vorüber, ein gutes Stück vor Haid rollt uns Ferdinand Jung auf seiner eigenen Ausfahrt entgegen und grüßt uns mit einem “Bravooo” beim Vorbeifahren. Am Kontrollpunkt in Haid machen wir dann wieder eine etwas längere Pause. Die Tankstelle dort kennen wir ebenfalls schon vom 200er Brevet. Pinkelpause, Cola trinken, Sonne tanken und jetzt ist es auch an der Zeit eine Schicht auszuziehen und auf kurze Handschuhe zu wechseln. Dann geht es in Richtung Neuland für mich. Durch sehr schöne Waldstücke und viele Nebenstraßen kurbeln wir zunächst in Richtung Steyr. Dann kommt ein landschaftlich sehr schönes, aber vom Verkehr her eher unangenehmes Stück Richtung Maria Neustift. Das Tempo der Männer und mein immer steifer werdender Nacken machen wir immer mehr zu schaffen, zumal es die ganze Zeit leicht bergauf geht. Man muss dazu sagen, dass der größte Anteil der Höhenmeter bei der Tour erst in der letzten Hälfte ansteht, was ungefähr jetzt ist. Relativ kurz vor Maria Neustift bitte ich um eine kurze Pause, ich habe das Bedürfnis mich einfach mal flach auf eine Wiese zu legen, um Nacken entspannen zu lassen. Im Endeffekt wirken alle nicht unglücklich über diese eingeschobene Pause auch wenn es bis zur nächsten Kontrollstelle nicht mehr weit ist. Es heißt jedoch dass das letzte Stück eher steil und anstrengend ist, weshalb ich diese Pause einberufen habe. Letztendlich finde ich das Stück eigentlich gar nicht so steil, aber gegen die schnell folgende Pause mit schönem Ausblick in Maria Neustift habe ich dennoch nichts einzuwenden.

Obwohl der Supermarkt dort schon geschloßen ist, hat sich der Mitarbeiter extra die Zeit genommen um uns dort mit Stempel in Empfang zu nehmen. Wir füllen unsere Biotanks auf, ich tausche den Akku der GoPro, nutze wiedermal erfreut die saubere öffentliche Toilette und dann machen wir uns bereit für den nächsten Abschnitt. Nachdem wir 20 Meter gerollt sind, trifft Johann noch einen bekannten Radfahrer der uns für die heutige Distanz bewundert. Nach kurzen Plausch geht es dann weiter. Ich möchte die wunderschöne Landschaft auf der Abfahrt mit der GoPro aufnehmen, aber genau jetzt streikt leider die Technik, was mich etwas verärgert. Ich hatte mir den Akku extra für diese Gegend aufgespart, weil ich wusste dass sie extrem schön sein soll, doch die Kamera stellt sich die nächsten 50km tot. Es ist zwar schade, aber die Landschaft ist wirklich unfassbar schön und ich genieße die frühabendliche Stimmung sehr. Wir kurbeln das Ennstal entlang, zunächst auf einer Bundesstraße, dann teilweise auf einem sehr schönen Radweg.

In Leonstein erreichen wir dann unsere vorletzte Kontrollstelle, wiedermal eine Tankstelle. Das trifft sich gut, denn unsere Tanks sind ziemlich leer. Sogar David leistet sich an diesem Stopp eine Leberkässemmel, wo er eigentlich nicht viel von fettigen Snacks auf Tour hält. Wir gönnen uns eine weitere Cola und packen uns auch jetzt wieder warm ein, denn man merkt dass der Abend näher rückt und es frischer wird. Außerdem packen wir jetzt unsere “Geheimwaffen” aus. Wir haben uns kürzlich Aftershokz Aeropex Kopfhörer geleistet und haben diese für die heutige Ausfahrt als treibende Unterstützung eingeplant, wenn es grenzwertig anstrengend wird. Musik kann sehr viel bewirken und es ist genau der richtige Zeitpunkt sie auszupacken, denn die nächsten Stunden stehen noch 100km und einige Höhenmeter an. Außerdem wird es dunkel und kühler, das wird definitiv eine Herausforderung werden.

(Abgesehen davon, dass mein Hintern inzwischen ziemlich wund ist und das Sitzen im Sattel schmerzen bei mir verursacht)

Weiter geht es also an der Krems bis Kirchberg, wo wir dann über eine paar Steigungen Richtung Gmunden fahren. Die Sonne ist dabei unterzugehen und die Lichtstimmung ist wunderschön. Bei der letzten Kontrollstelle habe ich im übrigen die GoPro wieder zum Laufen gebracht und kann jetzt noch ein paar schöne Momente einfangen. Von meinem Gefühl her ziehen sich die Kilometer jetzt extrem. Die Strecke bis Gmunden fühlt sich wie eine halbe Ewigkeit an, mein Körper ist nun wohl schon erschöpft, immerhin hat er auch schon ca. 200km zurückgelegt und das Tempo dass die Herren da fahren, ist nicht ohne.

Nach zwei längeren, anstrengenden Anstiegen …

Hier haben wir leider aufgehört zu schreiben.

Strecke

  1. Loibichl
  2. St. Georgen im Attergau
  3. Attersee am Attersee
  4. Seewalchen am Attersee
  5. Stadl-Paura
  6. Steinerkirchen an der Traun
  7. Weißkirchen an der Traun
  8. Haid
  9. Haidershofen
  10. Maria Neustift
  11. Ennstal
  12. Ternberg
  13. Steinbach an der Steyr
  14. Leonstein
  15. Kienberg
  16. Kirchdorf an der Krems
  17. Steinbach am Ziehberg
  18. Steinfelden
  19. Scharnstein
  20. Gmunden
  21. Ebensee am Traunsee
  22. Weißenbachtal
  23. Weißenbach am Attersee
  24. Unterach
  25. Loibichl

Ausrüstung Hannah

  1. Cube Attain SL
  2. Sport BH
  3. Baselayer
  4. Kurbelfutter Trikot
  5. Armlinge
  6. Softshelljacke
  7. Windweste
  8. Rapha Cargoshorts
  9. Beinlinge
  10. Merino Socken
  11. Schuhe
  12. Fürwärmer zum Aufkleben
  13. Unterziehhandschuhe
  14. Windstopper Handschuhe
  15. Fingerlose Handschuhe
  16. Helmmütze
  17. Cap
  18. Helm
  19. Buff
  20. Kurbelfutter Burritobag
  21. Kurbelfutter Snack Bag
  22. Kurbelfutter Arschrakete

Ausrüstung David

  1. Spezialized Sirrus Elite
  2. Baselayer Ärmellos
  3. Kurbelfutter Trikot
  4. Armlinge
  5. Winterjersey lang
  6. Windweste
  7. Bibshorts
  8. Beinlinge
  9. Merino Socken
  10. Schuhe
  11. Handschuhe
  12. Helm
  13. Helmmütze
  14. Buff
  15. Kurbelfutter Burritobag
  16. Kurbelfutter Snack Bag
  17. Ortlieb Arschrakete

Ernährung Hannah

  1. Frühstück Apfelmus & Schwarzer Tee
  2. 6 Müsliriegel
  3. 2 Flaschen Melasan NUMALT 3500
  4. 1 Flasche Wasser
  5. 0,5l Cola
  6. Haribo Tropi Frutti
  7. 1 Mini Snickers
  8. 2 Nutella Semmeln
  9. Laugenstangerl mit Butter
  10. 1 Apfelmus Sackerl

Ernährung David

  1. Frühstück Apfelmus & Schwarzer Tee
  2. 5 Müsliriegel
  3. 4 Flaschen Melasan NUMALT 3500
  4. 3 Traubenzucker
  5. 0,5l Cola
  6. 1 Leberkassemmerl
  7. 2 Mini Snickers
  8. 1 Nutella Semmel
  9. Laugenstangerl mit Butter